Neutrale Zone


Seit Jahrzehnten dient ein leeres Raumgebiet, die Neutrale Zone, als Puffer zwischen der Vereinigten Föderation der Planeten und dem Romulanischen Sternenimperium.

Neutrale Zonen werden errichtet, wenn zwei oder mehr verfeindete Gruppen nicht in der Lage sind, zu einer Einigung zu kommen, was die Grenzen ihrer jeweiligen Weltraum-Gebiete betrifft.

Diese Regionen werden von allen beteiligten Parteien argwöhnisch geschätzt. Man überwacht sie ständig und hält nach verdächtigen Aktivitäten Ausschau. Jedes Eindringen in die Neutrale Zone wird als Aggression und kriegerischer Akt betrachtet, egal unter welchen Umständen der Vorfall stattfindet. Trotz der Fortschritte in den Beziehungen zwischen den Völkern existieren neutrale Zonen in der gesamten Galaxis. Neue Erstkontakte werden stets zu neuen Machtkämpfen führen.

Die Neutrale Zone scheint das Einzige zu sein, über das sich Gegner einigen können: Man soll ihr fernbleiben, spionieren sich aber gegenseitig aus.

In der Geschichte der Menschheit hatten Bauwerke wie die Chinesische Mauer oder die Berliner Mauer oft dieselbe Wirkung. Häufig in Krisenzeiten errichtet, können sie die Politik und Kultur einer Region verändern und durch ihre Anwesenheit ein angespanntes Klima schaffen, bis sie wie die Dinosaurier von der Geschichte eingeholt werden - manchmal über Nacht.


Trennwall
Ähnlich verhält es sich mit der Grenze entlang der Flanke der Vereinten Föderation der Planeten im Beta-Quadranten - quasi an deren Ostseite auf der Standard-Karte der Galaxis.
Hier stoßen im 23.Jahrhundert drei galaktische Großmächte in ihrem Wachstum in zumindest einer Richtung an ihre Grenzen.  Dank der immer schneller werdenden Warptriebwerke schrumpft der Raum zwischen Föderation, dem Klingonischen Imperium und dem Romulanischen Sternenimperium immer mehr, bis es zum Streit und sogar zu bewaffneten Konflikten kommt.
Die beiden großen Pufferzonen in diesem Quadranten haben sehr unterschiedliche Entstehungsgeschichten und –zeitpunkte obwohl sie beide die Föderation betreffen.
Die Neutrale Zone zwischen der Föderation und den Romulanern hat als Wahrzeichen galaktischer Politik weitaus länger Bestand.  Anders als das klingonische Gegenstück, das von Außenstehenden beschaffen wurde, um einem Krieg vorzubeugen, wurde die romulanische Zone nach einem langen Konflikt in den frühen Jahren der beiden Mächte in beiderseitigem Einvernehmen errichtet. Die Zone bestand schon vor der Gründung der Föderation im Jahr 2161. Truppen von der Erde bekämpften die Romulaner, nachdem es zu Grenzkonflikten gekommen war. Es folgten heftige Schlachten, die in primitiven Schiffen, mit Atomwaffen und ohne visuellen Kontakt ausgetragen wurden. Selbst der darauf folgende Waffenstillstand und das Abkommen wurden über Subraumfunk ausgehandelt, sodass die Gegner einander nie zu Gesicht bekamen.
Möglicherweise trägt dieses Geheimnis zur Errichtung und zum Fortbestand der Pufferzone bei. Von der Föderation einfach als Neutrale Zone bezeichnet, führt das nur knapp ein Lichtjahr breite Gebiet in einer Kurve um den romulanischen Raum, um die Grenze zu befrieden und ein Niemandsland zu schaffen, dessen Verletzung durch eine der beiden Seiten als kriegerischer Akt betrachtet wird.

Verteidigungsposten
Zur Sicherung des vertraglich vereinbarten Friedens entstehen auf beiden Seiten Überwachungsbasen. Die Föderation richtet acht Außenposten in Asteroiden ein, wo die Kommando- und Wohnbereiche tief im Gestein verborgen und durch Rodinium-Schichten gut geschützt sind.
Zwar war der Krieg für beide Seiten verheerend, aber der darauf folgende Frieden brachte der Region eine gewisse Ruhe, in der beide Seiten wachsen und gedeihen konnten. Ein ganzes Jahrhundert lang gab es entlang der Neutralen Zone keinen einzigen Vorfall - doch 2265 werden vier Grenzposten der Föderation überraschend zerstört.

Akt des Krieges
Ein romulanischer Bird-of-Prey dringt in die Zone ein, um eine neue Waffe und die Entschlossenheit der Föderation zu testen. Die Romulaner zerstören ihr eigenes Schiff, um nicht der Föderation in die Hände zu fallen, aber erst, nachdem ihre Fragen beantwortet wurden - und die Föderation erstmals ihre Vulkanier-ähnliche Physiologie zu Gesicht bekam.
Dieser Vorfall, in den die U.S.S. Enterprise NCC-1701 verwickelt ist, leitet ein Jahrzehnt voller Täuschungsmanöver und Fehleinschätzungen auf beiden Seiten ein. Diese Vorfälle führen nie zum Krieg, doch die Region bleibt lange Zeit ein Pulverfass. Daran ändert auch der Planet des Galaktischen Friedens nichts, ein auf Nimbus III durchgeführtes, naives Experiment unter Beteiligung beider Parteien und der Klingonen.

Während sich die Föderation und die Klingonen gegen Ende des 22.Jahrhunderts einander annähern, ziehen sich die Romulaner nach dem Tomed-Zwischenfall 2311 völlig zurück. Im Vertrag von Algeron bestätigen sie aber den Erhalt ihrer Zone. Erst 2364 kehrt Romulus unter dem Druck erster Vorstöße der Borg nach 53 Jahren auf die Bühne der galaktischen Politik zurück. Während dieser Zeit wird die Neutrale Zone von beiden Seiten mehrfach verletzt, aber es gibt auch erste Anzeichen von gegenseitigem Verständnis.
Die alten Rivalitäten herrschen jedoch immer noch vor und die Romulaner wagen es sogar, ganze Sektoren außerhalb der Zone zu beanspruchen, wie etwa Beta Stromgren. Nun wird die Anwesenheit gegnerischer Schiffe in der Zone nicht mehr zwingend als Kriegsakt betrachtet - zumindest nicht, wenn es eine plausible Erklärung dafür gibt.


Veraltete Grenzen
Die Lage ändert sich, als in den 2370ern eine ernsthafte Bedrohung für beide Seiten auftritt: das Dominion. Als Romulus 2374 seine Neutralität aufgibt und der Allianz gegen die Invasoren aus dem Gamma-Quadranten beitritt, wird die Neutrale Zone zwischen der Föderation und Romulus überflüssig. Zumindest wird die Pufferzone nun nicht mehr von Kriegsschiffen des Dominions und der Cardassianer ausgenutzt, um vorbeifliegende gegnerische Schiffe zu attackieren.
Die Folgen der Kapitulation des Dominions im Jahr 2375 für die politische und militärische Weiterentwicklung sind noch unabsehbar. Aber es sieht so aus, als würde ein gemeinsamer Feind die beiden Parteien dazu zwingen, ein Problem zu lösen, an dem sie zwei Jahrhunderte lang gescheitert sind.
Die Neutrale Zone bleibt nach dem Dominion-Krieg weiterhin bestehen.
Erst im Jahr 2379 kommen sich Föderation und Romulaner wieder näher. Nach dem Sturz der romulanischen Regierung, vernichtet die ChR Valdore und die U.S.S. Enterprise-E gemeinsam die neue Bedrohung für den Beta-Quadranten, Shinzon und dessen Kriegsschiff. Wenige Wochen später wird die U.S.S. Titan, unter dem Kommando von Captain Riker, in die Neutrale Zone geschickt, um dort Gespräche, an denen die Romulaner interessiert sind, aufzunehmen.

Grenzübertretungen in der
Neutrale Zone

in Arbeit
Quelle: STAR TREK - Fakten und Infos

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