Romulaner und die Bajoraner


Die Romulaner sind ein listiges und gefährliches Volk, doch im Dominion-Krieg unterschätzen sie die Entschlossenheit, die die tapferen Bajoraner sogar gegenüber einem wesentlich stärkeren Gegner an den Tag legen.

Die Beziehung zwischen dem Romulanischen Sternenimperium und den Bajoranern ist nicht gerade die beste.  Obwohl Bajor offiziell neutral ist, ersuchen die Bajoraner schließlich um Aufnahme in die Föderation, einen Hauptgegner der Romulaner.  Die Pläne des Sternenimperiums bringen Bajor zweimal in Gefahr. 


Angriff auf das Wurmloch
Der erste dieser Pläne wird 2371 verwirklicht, als die Romulaner merken, dass das Dominion, die Machthaber im Gamma-Quadranten, eine ernste Gefahr darstellt. Sie starten eine geheime Mission, um das bajoranische Wurmloch – die  Verbindung zwischen dem Alpha- und Gamma-Quadranten – zu zerstören. Dieser Plan beinhaltet die "zufällige" Zerstörung der nahe gelegenen Station Deep Space Nine, um Zeugen auszuschalten. Zum Pech können Offiziere der Sternenflotte die Durchführung dieses Planes verhindern.

Wären die Romulaner erfolgreich gewesen, hätten sie die Bajoraner für immer von ihren Göttern, den Propheten, abgeschnitten. Major Kira Nerys, Erster Offizier auf Deep Space Nine, ist anwesend, als das Vorhaben aufgedeckt wird.  Dieser Vorfall trägt nicht gerade dazu bei, die Beziehungen zwischen Romulanern und Bajoranern zu verbessern.

Dennoch macht der erbitterte Dominion-Krieg die beiden Völker trotz Bajors Nichtangriffspakt mit dem Dominion zu Verbündeten. Anfang 2375 möchten die Romulaner eine Militärpräsenz auf Deep Space Nine etablieren - ein vorübergehendes Arrangement bis Kriegsende, das nur wenige Offiziere und ihr Personal vorsieht.  Colonel Kira Nerys äußert Bedenken, doch der bajoranische Ministerrat wird nur aus reiner Höflichkeit konsultiert.  Die Sternenflotte hat bereits ihre Entscheidung getroffen und ein Geschwader romulanischer Warbirds landet auf der Station, um neu ausgerüstet zu werden.


Zusammenarbeit
Die Romulaner werden von Senatorin Kimara Cretak angeführt, die der Sternenflotten-Admiral William Ross als sehr kooperativ bezeichnet. Sie ist eine überzeugte Verfechterin der romulanischen Allianz mit der Föderation. Kira und Cretak, die Hauptvertreter ihrer jeweiligen Regierung, kommen trotz eines gewissen instinktiven Misstrauens sofort gut miteinander aus. Cretak ist sehr direkt, jedoch nicht feindselig, und damit dem Colonel sehr ähnlich.  Sie sagt, sie habe nie gedacht, dass Bajoraner so effizient sein können, und Kira findet, die Senatorin sei keine typische Romulanerin.
Doch diese neue Einigkeit gerät schon bald ins Wanken. Die Romulaner stellen den scheinbar berechtigten Antrag auf den Bau eines Hospitals auf Bajors unbewohntem vierten Mond Derna, da viele ihrer Verwundeten auf der langen Rückreise nach Romulus sterben. Kira legt die Bitte dem Ministerrat vor, der dem Bau zustimmt. Cretak erklärt, ganz Romulus sei dem Colonel zu Dank verpflichtet.
Einem Hospitalschiff der Sternenflotte wird dann aus unerklärlichen Gründen verweigert, an dem neuen romulanischen Komplex anzudocken, obwohl viele der Verwundeten Vulkanier sind, die den Romulanern physisch gleichen. Sensoraufzeichnungen des Sicherheitschefs Odo von Deep Space Nine zeigen eine hohe Konzentration an Trilithiurn-Isotopen, was auf romulanische Plasmatorpedos hindeutet.

Angespannte Beziehung
Diese Entdeckung führt sofort zu Unruhen, Cretak behauptet, die Raketen dienten nur zur Verteidigung und sie habe es für unnötig gehalten, die bajoranischen Behörden darüber zu informieren, da sie ja Verbündete seien. Der bajoranische Ministerrat besteht auf denn Rückzug der Romulaner von Derna und stellt ein Ultimatum: Wenn die Romulaner die Waffen nicht abziehen, wird Bajor es tun.

Die Nachricht über diesen Vorfall dringt bis in den Gamma-Quadranten vor und erreicht sogar das Dominion-Hauptquartier auf Cardassia Prime.  Das Sternenflotten Kommando richtet einen formellen Protest an den romulanischen Senat; die Bajoraner können die Romulaner jedoch ohne Unterstützung der Sternenflotte nicht von Derna vertreiben. Die Föderation ist nicht bereit eine wichtige Allianz zu gefährden, indem sie diese Hilfe gewährt, und sämtliche Vermittlungsversuche scheitern.

Die folgenden Ereignisse stellen die Entschlossenheit der Bajoraner auf die Probe; sie beweisen ihren Mut und greifen zum ersten Mal seit dem Ende der cardassianischen Besetzung 2369 wieder zu den Waffen.  Scans zeigen, dass den romulanischen Torpedos die Startsequenzer fehlen. Der Ministerrat stimmt einer Blockade unter Kiras Kommando zu, um zu verhindern, dass die Sequenzer nach Derna gelangen.

Die Blockade ist eher ein symbolischer Akt als ein Akt der Stärke: Höchstens zwölf Schiffe mit Impulsantrieb stehen zur Verfügung und sogar diese können von einem einzigen Warbird besiegt werden. Die bajoranischen Behörden hoffen, dass die Romulaner ihre Allianz mit der Föderation nicht gefährden werden, indem sie das Feuer eröffnen, doch es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie die Blockade durchbrechen werden.
Die Lage spitzt sich zu, als Senatorin Cretak Colonel Kira erklärt, dass in acht Stunden 14 Warbirds mit dringend nötiger ärztlicher Ausrüstung eintreffen werden. Kira bezweifelt, dass Militärschiffe nötig sind, um Medizinvorräte zu transportieren, doch man erklärt ihr, die Romulaner wollten sichergehen, dass sie heil ankommen. Jede Seite weiß, dass nur wenige Stunden bleiben, um einen Kompromiss zu erzielen.

Die Bajoraner weigern sich standhaft klein beizugeben: Falls die Romulaner versuchen die Blockade zu durchbrechen, wollen sie auf jeden Fall das Feuer eröffnen, auch wenn die Chancen für ihre alten Impulsschiffe schlecht stehen. Das seit Ende 2374 geschlossene Wurmloch öffnet sich plötzlich wieder, während Kira über ihre aussichtslose Lage nachdenkt.  Für sie ist dies ein eindeutiges Zeichen, dass die Propheten Bajor wieder wohl gesonnen sind, und ihre Entschlossenheit wächst.  Senatorin Cretak ergreift ihrerseits Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die medizinischen Vorräte Derna erreichen.  Beide Seiten mobilisieren ihre Waffen und gehen auf Konfrontationskurs.


Stellung beziehen
Admiral Ross, der von Kiras Standhaftigkeit beeindruckt ist, greift ein und rettet die Lage. Die Föderation erklärt den Romulanern, die Sternenflotte werde die Torpedos abziehen, wenn sie es nicht tun.  Nun müssen die Romulaner nachgeben.
Durch diese Erfahrung wird sowohl den Romulanern als auch den Bajoranern klar, wie zerbrechlich eine Allianz sein kann. Sie kämpfen nun gemeinsam im Dominion-Krieg, doch ob sie einander jemals wieder vertrauen, ist ungewiss.

Quelle: STAR TREK - Fakten und Infos

INDEX