SPACE SHUTTLE COLUMBIA



Die Columbia war eine Raumfähre der NASA, ihre interne Dienstnummer war OV-102.

Sie wurde am 12. April 1981 als erstes (vollfunktionales) Space Shuttle in Dienst gestellt und befand sich auf ihrer 28. Mission, als sie am 1. Februar 2003 in ca. 60.000 m (ca. 203.000 Fuß) Höhe über Texas nach einer sechzehntägigen Forschungsmission (STS-107) bei der Rückkehr auf den US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida explodierte. Hierbei hatte sie eine Geschwindigkeit von ungefähr Mach 18 (12.500 Meilen pro Stunde / ca. 20.100 km/h). Sie ist damit die zweite Raumfähre nach der Challenger, die die NASA während einer Mission verloren hat.

Abschlussbericht zum Columbia-Unglück

Sieben Monate nach dem Absturz der US-Raumfähre "Columbia" hatte die Untersuchungskommission ihren Abschlussbericht vorlegt. Der Chef der US-Raumfahrtbehörde NASA, Sam O'Keefe, sprach vorab von einer "wirklich hässlichen" Bilanz. Die 13-köpfige Untersuchungskommission konnte demnach NASA-Mitarbeitern Fehler nachweisen, die das Unglück am 1. Februar begünstigten.

Die "Columbia" war beim Wiedereintritt in die Atmosphäre auseinandergebrochen, alle sieben Astronauten an Bord starben. Bereits wenige Stunden nach dem Absturz galt eine Beschädigung des Hitzeschildes an der linken Tragfläche als wahrscheinlichste Ursache.
Diese Vermutung bestätigte die Kommission nun. Ein rund 680 Gramm schweres Schaumstoffteil löste sich den Ermittlungen zufolge beim Start am 16. Januar und traf den Flügel. Durch das tellergroße Loch im Hitzeschild drangen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre 1650 Grad Celsius heiße Gase ein und ließen die Tragfläche von innen schmelzen.

Warnungen ignoriert

Im Abschlussbericht wird bemängelt, dass der Aufprall des Isolierschaums beim Start zwar gefilmt wurde, die verantwortlichen NASA-Ingenieure aber nicht von einer Gefährdung der Raumfähre ausgingen. Ein Flugdirektor schrieb den Astronauten in einer E-Mail, es gebe "überhaupt keinen Anlass zur Sorge".

                  

Die Befürchtungen einiger skeptischer Techniker, die "Columbia" könne durch die Beschädigung abstürzen, wurden nicht ernst genommen, ihre Warnungen nicht weitergeleitet. Die Ermittlungen ergaben auch, dass Mitarbeiter noch während der Mission Satellitenaufnahmen von der "Columbia" sehen wollten, um die Schwere des Schadens beurteilen zu können. Auch ihre Forderung wurde von den Verantwortlichen jedoch nicht aufgenommen. Chefermittler Harold Gehman sagte bereits im Mai, die NASA hätte eine weitere Raumfähre ins All schießen können, um die Crew aus der "Columbia" zu befreien.

NASA zieht Konsequenzen

Um das Raumfahrtprogramm wieder aufnehmen zu können, erteilte die Untersuchungskommission der NASA neue Auflagen, deren Umsetzung diese bereits mit Hochdruck plant. Dazu gehört eine Methode, um Schäden am Hitzeschild während des Fluges im All zu reparieren, detailliertere Bilder vom Start anzufertigen, Satellitenaufnahmen genauer zu analysieren sowie schärfere Inspektionen vorzunehmen. Der erste Start der Raumfähre "Atlantis" nach dem Unglück ist für Frühjahr 2005 geplant.


Bei dem Unglück kamen sieben Astronauten ums Leben. An Bord waren:

Kommandeur Rick Husband (45 Jahre), ein Oberst der Luftwaffe aus Amarillo in Texas
Pilot William McCool (41 Jahre), ein Marineoffizier aus Lubbock in Texas
Michael Anderson (43 Jahre), einer der wenigen schwarzen Astronauten, war für die Nutzlast zuständig
Kalpana Chawla (41 Jahre), indische Immmigrantin
David Brown (46 Jahre) Arzt, Hauptmann und Pilot
Laurel Clark (41 Jahre), sie war zunächst die für Taucher zuständige Sanitätsoffizierin an Bord von U-Booten und wurde erst später Flugmedizinerin und 1996 Astronautin
Ilan Ramon (48 Jahre), Oberst der israelischen Luftwaffe. Der erste Israeli im Weltall


Allgemeine Spezifikationen

Typ: Space Shuttle
Erstflug: 12. April 1981
Länge: 37,24 m
Breite: 23,79 m
Höhe: 17,25 m
Gewicht: 68.000 kg
Crew: bis zu 7 Personen (Kommandant, Pilot, 1-5 Mission Specialisten)