Borg-Erkundungsschiff

Das Auftauchen der Borg-Kugel während des Angriffs auf die Erde 2373 zeigt, dass die Borg die Bauweise ihrer Raumschiffe je nach deren Einsatzgebiet variieren können und nicht immer auf die klassische Kubusform zurückgreifen.  Dies bekommt auch die U.S.S. Voyager NCC-74656 zu spüren. 2375 wird das Raumschiff der Föderation von einem Borg-Erkundungsschiff aufgespürt und zu assimilieren versucht.  Es gelingt der Voyager jedoch, das Borg-Schiff zu zerstören.  Aus den Wrackteilen erfährt die Crew mehr über die Funktionsweise eines Borg-Raumschiffs und gewinnt wichtige Informationen über eine Möglichkeit, den Delta-Quadranten zu verlassen und die Heimreise zu verkürzen.
Das Erscheinungsbild des Erkundungsschiffs unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von dem anderer Borg-Schiffe.  Sein Name weist zwar auf seine spezielle Funktion hin, doch im Grunde hat es dieselbe Hauptaufgabe wie alle anderen Borg-Schiffe auch: die Assimilierung anderer Kulturen und Technologien.  Verglichen mit dem Würfel und der Kugel ist das Erkundungsschiff beinahe stromlinienförmig.  Es besitzt eine rechteckige Grundform mit einer abgerundeten oberen und unteren Sektion, die in eine flache Ober- und Unterseite münden.  Um die Mitte des gesamten Raumschiffs herum verläuft an der breitesten Stelle eine flache Kante.  Wie typisch für Borg Konstruktionen, besteht die äußere Hülle aus teilweise verkleideten Leitungen, zwischen denen man die grünliche Beleuchtung im Schiffsinneren erkennen kann.  Das Erkundungsschiff weist ein relativ schmales Profil auf und scheint schneller zu fliegen als seine schwerfälligeren Kollegen, was eher auf seine Gesamtform als auf eine überlegene Energiequelle zurückzuführen ist.
Auf Assimilierungskurs

Wie alle Borg-Schiffe kann auch das Erkundungsschiff das zur Assimilierung bestimmte Ziel angreifen und sich gleichzeitig vor den Verteidigungssystemen seiner Beute schützen.  Starke, punktgenau gerichtete Energiewaffen sind überall auf dem Schiff angebracht, insbesondere in der Bugsektion und an den äußeren Backbord- und Steuerbordkanten.  Wenn die Schilde des Zielschiffs den ersten Angriffen widerstehen, können die Borg-Waffen remoduliert werden, um sich diesen Systemen anzupassen; ist die primäre Schildmatrix der Borg beschädigt, wird automatisch die Anweisung zur Regenerierung gegeben.
Das Innere des Borg-Erkundungsschiffs ist demjenigen anderer Borg-Schiffe sehr ähnlich und beherbergt eine beträchtliche Anzahl an Borg-Drohnen auf verschiedenen Ebenen.  Auf seinem Flug durch den Delta-Quadranten scannt das Erkundungsschiff unablässig den Raum, bis es ein Assimilierungsziel entdeckt.  Dadurch wird eine Ereigniskette in Gang gesetzt, wie sie von den Borg schon unzählige Male durchgeführt wurde.  Anhand von Sensorinformationen wird der genaue Aufenthaltsort der Beute bestimmt, dessen präzise relative Position mithilfe des Borg-Systems der nummerierten Unimatrizes und Gitter angegeben wird.  Dann wird ein automatisches Aktivierungssystem ausgelöst, das die benötigte Anzahl an Drohnen aus der Stasis oder Regeneration weckt und ihnen ihre Aufgaben zuweist.  Der Kurs des Borg-Erkundungsschiffs wird geändert, um das Zielschiff so schnell wie möglich abzufangen, und die Vorbereitungen für die Assimilierung können beginnen.
Vernetzte Stationen

An einer der zahlreichen Konsolen auf dem Schiff kann eine Drohne mit den hoch entwickelten Berührungssensor-Schaltflächen der Borg sofort ein visuelles Bild des entsprechenden Schiffs abrufen.  Sobald eine Verbindung zu der riesigen Borg-Datenbank steht, erfolgt rasch eine positive Identifizierung, wenn das Raumschiff oder die Spezies bereits bekannt ist.  Daraufhin wird der Besatzung des gegnerischen Schiffs mit einer beklemmend nüchternen Audio-Botschaft mitgeteilt, dass sie sich auf die Assimilierung vorbereiten soll.  Gelegentlich lassen sich die Borg sogar auf einen oberflächlichen Dialog ein und nehmen trotz ihrer Überzeugung, dass solche Gespräche irrelevant sind, audiovisuelle Kommunikation mit der Crew auf.  Borg-Scanner können schnell große Mengen an Information über ein Raumschiff sammeln.  Selbst wenn das Schiff von der Bewaffnung oder den Schilden her überlegen scheint, versucht das Borg-Erkundungsschiffes zu assimilieren.
Während des Angriffs auf die Voyager wird die Schildmatrix des Borg-Erkundungsschiffs beschädigt und ein Photonentorpedo von der Voyager auf das Borg-Schiff gebeamt, um es außer Gefecht zu setzen und sich dessen Transwarp-Antrieb zu bemächtigen.  Eigentlich löst jedes fremde Objekt, das eine Gefahr für das Borg-Schiff darstellen könnte, ein akustisches Warnsignal aus.  Auch in diesem Fall ist das so, und sofort wird eine Drohne geschickt, um sich des Problems anzunehmen.  Sie kann jedoch den Torpedo nicht mehr rechtzeitig deaktivieren. Er explodiert nahe an der Energiematrix und löst eine Kettenreaktion aus, die das Borg-Erkundungsschiff vernichtet.  Einige Komponenten bleiben intakt, aber der Großteil der insgesamt acht Kilotonnen Wrackteile ist schwer beschädigt.
Zwei Energieverteilerknoten und ein Dutzend Plasmaleitungen sind noch funktionstüchtig und können den Sternenflotten-Systemen angepasst werden.  Ein besonders interessantes Objekt ist eine Autoregenerations-Einheit aus einer sehr leichten polytrinischen Legierung.  Das MHN freut sich über eine voll funktionsfähige Servoarmatu einer medizinischen Reparaturdrohne.  Leider ist die Transwarp-Spule unbrauchbar, weil der Feldregulator durchgebrannt wurde, um ihre Benutzung zu verhindern.  Zwei intakte Datenknoten geben allerdings einen tieferen Einblick in die Arbeitsweise der Borg.  Der eine ist ein Drohnenverzeichnis, der andere enthält wichtige taktische Informationen, z.B. über Langstrecken-Sensortelemetrie, Assimilierungslogistik und Borg-Raumschiffbewegungen im Umkreis von 30 Lichtjahren in einem 25 Sektoren umfassenden Isogitter.

Quelle: STAR TREK - Fakten und Infos